3. Runde der Tarifverhandlungen im Lokalfunk NRW ergebnislos beendet

3. Verhandlungsrunde in Düsseldorf ergebnislos beendet: Arbeitgeber des NRW Lokalfunks fordern DJV zu konstruktiver Verhandlungsführung auf.

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Am 26. August 2024 trafen sich die Vertreter/innen des DJV und Vertreter der Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW (TGL) zur dritten Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen im Lokalfunk NRW.

Die Arbeitgeberseite erläuterte zunächst das in der zweiten Verhandlungsrunde unterbreitete Angebot einer linearen Erhöhung in Höhe von drei Prozent über eine Laufzeit von 36 Monaten sowie einer Sonderzahlung in Höhe von insgesamt 1000 Euro für Mitarbeitende der Sender, die einen Überschuss erwirtschaften.

Der DJV erklärte das Angebot als unzureichend und forderte eine Nachbesserung. Die Arbeitgeberseite hinterfragte eine Interviewäußerung des DJV-Verhandlungsführers Volkmar Kah, dass man bei einem Angebot von 6 Prozent „schnell zusammenkommen“ könnte. Der DJV blieb eine Erklärung dieser Äußerung schuldig.

Vorsitzender Medienrat 8. Amtsperiode Prof. Dr. Stephan Ory. (Bild: © Jennifer Weyland)
Vorsitzender Medienrat 8. Amtsperiode Prof. Dr. Stephan Ory. (Bild: © Jennifer Weyland)

In einem Sondierungsgespräch der beiden Verhandlungsführer, Prof. Dr. Stephan Ory und Volkmar Kah, skizzierte die Arbeitgeberseite ein Modell eines Abschlusses, der deutlich über das arbeitgeberseitige Angebot vom 1. Juli 2024 hinausging.

Es zeigte sich im anschließenden Gespräch, dass die Gewerkschaften keinerlei Spielraum bei ihrer initialen Forderung einer linearen Erhöhung von 12 Prozent sehen und auf dieser ersten Forderung beharren. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation des NRW-Lokalfunks und der heterogenen Situation der Sender untereinander ist eine derartige Forderung nicht im Lokalfunk abbildbar, unbestritten der guten Leistung der Mitarbeiter/innen. Die Verhandlungen endeten damit in der dritten Verhandlungsrunde ergebnislos und lassen die betroffenen Mitarbeiter/innen mit Unsicherheit zurück.

Die TGL fordert die Gewerkschaft DJV auf, ihre Blockadehaltung zur rituellen ersten Forderung aufzugeben und für konstruktive Gespräche an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Quelle: Pressemeldung der Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW / VLR / BG NRW

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Tarifverhandlungen im NRW-Lokalfunk stocken: Arbeitgeber dürfen Lokalfunk nicht vor die Wand fahren

DJV NRW LogoKein neues Angebot haben die Arbeitgeber in der dritten Gesprächsrunde zum Gehaltstarifvertrag im NRW-Lokalfunk am Montag, 26. August, vorgelegt. Stattdessen drohen sie mit dem Scheitern der Verhandlungen. Der Deutsche Journalisten-Verband NRW (DJV-NRW) fordert die Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW (TGL) im Sinne seiner Beschäftigten auf, schnellstmöglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Wir haben den Verhandlungstisch nicht verlassen und sind die treibende Kraft für konstruktive Gespräche“, betont DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah.

„Wer sich vom ersten Angebot von umgerechnet einem Prozent Gehaltserhöhung pro Jahr nicht wegbewegt, sind die Arbeitgeber. Auch nach der Streikwelle in bisher 13 Sendern kamen sie den Beschäftigten am Montag nicht entgegen, verließen den Verhandlungstisch und brachen die Verhandlungsrunde ab“, stellt Kah klar. Die TGL hatte nach den Tarifverhandlungen am 26. August in einer Pressemitteilung den DJV-NRW aufgefordert, seine „Blockadehaltung zur rituellen ersten Forderung aufzugeben und für konstruktive Gespräche“ an den Verhandlungstisch zurückzukehren“.

Volkmar Kah (Bild: ©DJV NRW)
Volkmar Kah (Bild: ©DJV NRW)

„Wer den DJV-NRW zu konstruktiver Verhandlungsführung auffordert, sollte keine Halbwahrheiten verbreiten. Angesichts des immer noch aktuellen, unangemessenen Angebots der Arbeitgeberseite aus der vorherigen Verhandlungsrunde, muss man wohl kaum darüber streiten, wer hier wen mit Unsicherheiten zurücklässt. Und doch kann man dies nur als Affront begreifen! Wenn jemand mit Machtspielen und Spardruck für Unsicherheit sorgt, dann die Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW“, so Verhandlungsführer Kah weiter.

„Unsere Kolleg:innen leisten jeden Tag  einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft und haben dafür seitens ihrer Arbeitgeber Verantwortungsbewusstsein, Loyalität und ein faires Angebot verdient. Stattdessen möchte man jene, ohne die im Lokalfunk gar nichts ginge, mit einem Prozent pro Jahr abspeisen. Und dass, obwohl es jetzt schon schwierig genug ist, als Lokalfunker:innen den Lebensunterhalt zu bestreiten.“

„Im Sinne aller kann man nur hoffen, dass sich diejenigen durchsetzen, denen klar ist, dass man mit Angeboten wie diesem das gesamte wertvolle System des NRW-Lokalfunks vor die Wand fahren würde. Wir werden uns nicht aus dem Tarif drängen lassen. Jenen, die durch gezielte Provokationen versuchen, den Flächentarif Lokalfunk generell zu gefährden, muss klar sein, dass sie damit unsere Medienvielfalt in NRW bedrohen. Wir fordern die Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW dazu auf, nun dringend mit uns weiter zu verhandeln.“

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