Heute Warnstreik bei Radio Berg und Radio Euskirchen

Keine Lokalnachrichten, keine bergische Morningshow und keine Berichterstattung aus dem Bergischen: Zum ersten Mal in der Sendergeschichte wurde bei Radio Berg heute am 05.09. von 5 Uhr bis 10.30 Uhr gestreikt. „Eine Premiere, die wir uns nicht gewünscht hätten, die aber leider notwendig ist. Gemeinsam mit dem Team von Radio Euskirchen setzen wir heute ein Zeichen in den laufenden Tarifverhandlungen.“, so ein Sprecher von Radio Berg.

Warnstreik bei Radio Berg und Radio Euskirchen
Warnstreik bei Radio Berg und Radio Euskirchen

Zum Warnstreik aufgerufen hatte der Deutsche Journalisten-Verband in Nordrhein-Westfalen (DJV-NRW) die Redakteur:innen von Radio Berg und Radio Euskirchen. Gleichzeitig fordert der DJV die Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW (TGL) erneut dazu auf, in den stockenden Tarifverhandlungen zum Gehaltstarifvertrag mit einem fairen Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

„Lokalfunk-Arbeitgeber sollten sich nicht weiter wegducken“

„Eine schnelle Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein höheres Gehalt für die Lokalfunker:innen ist die Arbeitgeberseite den Beschäftigten, die seit Monaten auf ein Signal in ihrem Sinne warten, mehr als schuldig“, betont DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah.

„Auf einem indiskutablen Angebot zu verharren und den Verhandlungstisch ohne ersichtlichen Grund abrupt zu verlassen, so ein Verhalten bringt niemanden dem Ziel eines fairen Abschlusses näher. Wir hoffen deshalb, dass sich auf Seiten der Arbeitgeber die vernünftigen und konstruktiven Stimmen durchsetzen und wir zeitnah – und diesmal konstruktiv – weiterverhandeln können.“

Radio Berg Streik-Stand (Bild: © DJV)
Radio Berg Streik-Stand (Bild: © DJV)

Die TGL war am 26. August ohne neues Angebot zur dritten Verhandlungsrunde erschienen und hatte das Treffen ohne neuen Verhandlungstermin abgebrochen. Immer noch steht also lediglich das erste Angebot der Arbeitgeberseite von umgerechnet einem Prozent Gehaltserhöhung pro Jahr für die Redakteur:innen der 44 Lokalradiostationen in NRW im Raum. Das ist fast unverschämt angesichts der Tatsache, dass es schon jetzt schwierig genug ist, als Lokalfunker:innen den Lebensunterhalt zu bestreiten und die Beschäftigten bereits seit sechs Jahren auf eine deutliche Erhöhung warten.

„Den Mitarbeiter:innen der Lokalradios die „höchste Wertschätzung“ für ihre gute Arbeit nur durch Worte auszudrücken, ohne darauf Taten folgen zu lassen, bringt ihnen nicht viel. Wirkliche Wertschätzung wäre, sie endlich für ihr Engagement fair zu entlohnen“, betont Volkmar Kah.

Mit dem heutigen Warnstreik bei Radio Berg und Radio Euskirchen haben seit Ende Juli bereits Redakteur:innen aus 15 Lokalradios in NRW aus Protest gegen das schlechte Tarifangebot die Arbeit niedergelegt. „Diese Welle ist ungebrochen und so ganz allmählich sollte dieser Kampfeswille bei den Arbeitgebern angekommen sein. Es ist jetzt an der Zeit, ein faires Angebot zu machen und sich nicht weiter weg zu ducken“, sagt der DJV-Verhandlungsführer.

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