Radio-Köpfe | Iff Bennett (73): „Radio Luxemburg hatte ein politisches Frequenzproblem“

Er hat Aufbauhilfe bei RTL plus geleistet, war Moderator im deutschen und luxemburgischen Programm von Radio Luxemburg, betreute den „Hallo RTL“- Club, coachte für RTL-Television Nachwuchskräfte und war als Marketingleiter von Radio Luxemburg in den 80er Jahren auch Stratege. Dies alles während seiner Sänger-Karriere: Die Rede ist von Iff Bennett (73). Sein Wikipedia-Eintrag weist ihn als Luxemburger aus: „Ich bin Deutscher.“, rückt Bennett im Interview mit unserem ständigen Mitarbeiter Hendrik Leuker in einem Hotel in Luxemburg-Stadt zurecht.

Iff Bennett in Luxemburg, Juni 2024 (Bild: © Hendrik Leuker)
Iff Bennett in Luxemburg, Juni 2024 (Bild: © Hendrik Leuker)

Als Sänger von Frank Farian produziert

Mit 17, 18 Jahren sang Iff Bennett, der mit bürgerlichem Namen Gottfried Balve heißt, als jüngstes Mitglied in einer Luxemburger Bigband: „Wir haben Titel von Johnny Halliday und Demis Roussos nachgespielt“. Dann sei ein Manager gekommen, der die Bigband an der Costa Brava (Spanien) groß rausbringen wollte. Die Bandmitglieder hätten eher verhalten reagiert und berufliche und familiäre Gründe vorgeschoben, weshalb sie da nicht dabei sein könnten.

In Iff Bennett reifte die Erkenntnis, dass er Solopfade betreten müsste, um weiterzukommen. Er habe sich in der Folge bei Plattenfirmen vorgestellt. Zunächst ließ er sich von einer saarländischen Produzentencrew namens Team 7 produzieren: Diese habe ihm den Song „Der Platz an meiner Seite“ geschrieben, der bei EMI Electrola verlegt und im Radio gespielt worden sei: „Dieser lief auch auf Radio Luxemburg vormittags bei Rainer Holbe und Kristina (Hertel). Ich habe ihn aber nie auf der Bühne gesungen.“

Anschließend produzierte er gewissermaßen als Aufmerksamskeitsgag ein Cover von „A Whiter Shade of Pale“, im Original von Procol Harum gesungen, selbst. Dann habe er den Produzenten Frank Farian kennengelernt: „Dieser war ein Workaholic und hatte die sichere Gabe, Gutes von weniger Gutem zu unterscheiden.“, betont Bennett. Zudem kam ihn sein Sprachtalent zugute, er hatte in seiner Freizeit rasch Italienisch gelernt: „Frank Farian produzierte mit mir als Sänger Anfang der 80er Jahre ,Domani´(auf Deutsch: Morgen), ,Gina Nazionale´ und ,Giallo e blu´(auf Deutsch: Gelb und Blau).“ Diese stellten dann die größten Erfolge in seiner Sängerkarriere dar.

Im Jahr 1987 sang Bennett „Wenn erst der letzte Baum“, der zum Protestsong der Öko-Bewegung taugte. Der erste Produzent dieses Liedes, Ralph Siegel, fand den Song gut, lehnte ihn dennoch ab, weil er das Lied als zu politisch empfand. Der Produzent von Falco, Markus Spiegel, war dann bereit, das Lied mit unverändertem Text in Österreich zu veröffentlichen: „Mein größter Auftritt war dann beim Donauinselfest in Wien 1988 vor 120 000 Zuschauern.“

In den 70er Jahren war Bennett einmal selbst der Produzent gewesen. Er nahm, mit seinem Freund und Kommilitonen Ralf Niederquell unter Zuspruch seines Professors den satirisch-ironischen Song „An der Universität“ auf, der es bis zur „Aktuellen Schaubude“ mit Carlo von Tiedemann im NDR- Fernsehen schaffte.    

Sein Weg zum Radio

Nach dem Abitur studierte Bennett in Saarbrücken und Trier Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit Abschluss als Diplom-Kaufmann. „Schon während meines Studiums war ich journalistisch tätig“, merkt Bennett an. Zwei Jahre war er nach seinem Studium Journalist bei der Luxemburger Wochenzeitschrift „Revue“. Diese war Anfang der 80er Jahre Medienpartner bei einer Ausgabe von „RTL – 12 Uhr mittags“, die aus Luxemburg kam. Bennett vertrat die „Revue“ in der Sendung, die mit RTL insofern zusammenarbeitete.

Iff mit RTL-Moderatorin Honey B. Benson (Bild: Privatarchiv Iff Bennett)
Iff mit RTL-Moderatorin Honey B. Benson (Bild: Privatarchiv Iff Bennett)

Bennetts Eloquenz fiel dem Verwaltungschef von Radio Luxemburg, Olaf Steinbauer, auf, dem späteren „Wetterfrosch“ in den Anfangsjahren von RTLplus. „Somit war der erste Kontakt hergestellt, und der führte dann zum nächsten. Es ist einfach losgegangen, ohne dass ich an irgendwelchen Drähten ziehen musste. Es war nicht geplant gewesen“, erinnert sich Bennett lebhaft. Zunächst wurde Bennett Redakteur und dann ab dem 1. Februar 1983 Marketingleiter bei Radio Luxemburg als Nachfolger von Thomas Wilsch, Leiter des Pressedienstes und Leiter des „Hallo RTL“-Radioclubs.   

Seine Sendungen bei Radio Luxemburg

Als Leiter des „Hallo RTL“ – Radioclubs moderierte Iff Bennett in den Jahren 1983 und 1984 abwechselnd und auch schon mal gemeinsam mit Biggi Lechtermann die Clubsendung „Hallo RTL“, jeden Samstag von 12-14 Uhr. Darin wurde über das Clubleben und die aktuellen Aktionen des seit 1977 zusammen mit Bertelsmann betriebenen Radioclubs berichtet. Im in dieser Sendung integrierten „RTL-Briefkasten“ (13-13.30 Uhr) konnten zahlreiche Hörerfragen (meistens durch Jochen Pützenbacher) beantwortet werden.

1988 erreichte Bennett eine Anfrage des Luxemburger Programms, mithin von Radio Lëtzebuerg, ob er nicht die Reisesendung „Check-In“ dort moderieren wollte. „Ich war gerade nach Köln (Anm.:  Dorthin zog 1988 RTLplus von Bertrange aus um) umgezogen“, erinnert er sich. Bennett, der aus der Großregion Saar-Eifel-Luxemburg stammt, in Idar- Oberstein (Rheinland-Pfalz) geboren wurde und in Luxemburg aufwuchs, daher von Jugend auf mit dem moselfränkischen Lëtzebuergesch (Luxemburger Sprache) vertraut ist, willigte dennoch ein.

Er moderierte dann „Check-In“, in der Traumreisen von Hörerkandidaten gewonnen werden konnten und in der Experten im Studio über Reiseziele Auskunft gaben, von 1988 bis 1993. In seiner Moderation eigener Art changierte er zwischen Lëtzebuergesch und Deutsch hin und her, einen Stil, den der Grenzgänger bis heute, er nahm 2024 Podcasts  für RTL Radio Lëtzebuerg auf, beibehalten hat. „Check-In“ hatte die erfolgreiche Sendung des deutschen Programms „Ein Tag wie kein anderer“ mit Jochen Pützenbacher als Vorbild, die wiederum eine Abwandlung der Sendung des französischen RTL-Programms „Un jour pas comme les autres“ mit Patrick Sabatier war. 

Leiter des „Hallo RTL“- Radioclubs

Iff Bennett- Autogrammkarte (Anfang 90er Jahre)
Iff Bennett- Autogrammkarte (Anfang 90er Jahre)

Im ganzen Land formierten sich bereits seit Bestehen des Deutschen Programms von Radio Luxemburg diverse Fanclubs, die auf Initiativen von Hörern entstanden waren und teilweise auch flugblattartige Printerzeugnisse herausgaben. Der damalige RTL-Programmdirektor Frank Elstner wollte die zahlreichen Fan-Aktivitäten kanalisieren und hob daher 1977 zusammen mit dem Bertelsmann-Verlag den „Hallo RTL“- Radioclub aus der Taufe, der eine eigene Clubzeitschrift herausgab und seinerzeit mit 20.000 Mitgliedern startete.

Dieser wuchs dann ständig an, bis ihm zu besten Zeiten – und mit Ausbau als Radio- und TV Club-hunderttausende Menschen angehörten. Im Februar 1983 übernahm Iff Bennett von Thomas Wilsch die Leitung des „Hallo RTL“- Radioclubs: „Das habe ich dann gut sechs Jahre gemacht“. Bennett zeichnete in dieser Zeit für das „RTL-Clubjournal“ verantwortlich, das damals alle zwei Monate zu den Clubmitgliedern in Farbe frei Haus kam. Darin befanden sich Informationen über das deutsche Programm von Radio Luxemburg und ab 1984 auch über das neue „Garagenfernsehen aus Luxemburg“,  RTLplus, das erst terrestrisch über VHF Kanal 7 und dann per Kabel und Satellit in deutsche Haushalte verbreitet wurde.

Desweiteren konnten Clubmitglieder auch vom einschlägigen Warenangebot (Erst Platten und MCs, dann CDs sowie RTL-Utensilien wie z.B. Notizblöcke und Regenschirme), das vom Partner Bertelsmann kam, Gebrauch machen. Alle zwei Monate wurde die LP/MC des Monats, später CD des Monats, angeboten. Per Postkarte musste man nach Erhalt des Clubhefts mitteilen, dass man diesmal auf Erhalt dieses Monatsangebots verzichten wollte, das sog. Negative Option-System. Bennett plaudert hierzu aus dem Nähkästchen: „60-70 % dieser Monats-CDs, die ohne weiteres Zutun, also automatisch, frei Haus kamen, haben wir verkauft.

Pro Jahr haben wir 400-500 verspätete Rücksendungen (Anm.: der Postkarte) durchgehen lassen und die bereits versendete Monats-CD aus Kulanz weder in Rechnung gestellt noch zurückgefordert.“ Ein Verhalten, das freilich nicht nach außen kommuniziert wurde. „Andere Bestellungen mussten natürlich bezahlt werden. Bei Mitgliedern, die unsere Kulanz notorisch ausnutzten, bestanden wir auch beim Monatsangebot auf Bezahlung.“, erklärt Bennett.

Als Clubleiter gestaltete er das Clubheft journalistischer als zuvor, führte viele Interviews mit Moderatorenkollegen, Stars und Sternchen für das Clubheft, und vertrat den Radioclub nach außen. Der „Hallo RTL-Club“ verfehlte seine Zielsetzung nicht, Hörer- und später auch Zuschauer-Bindung aufzubauen. Bennett fährt fort: „Ein berührendes Element waren für mich der RTL-Musikexpress und die Hörerreisen. Viele hatten ein Jahr darauf gespart, um mit RTL in den Urlaub fahren zu können“.

Aufbauhilfe bei RTLplus

Am 20.07.1984, im ersten Jahr des Bestehens von RTLplus, ging exklusiv über Kanal 7 ein Interview mit Iff Bennett, dem frischgebackenen RTL-Moderator und semi-professionellen Sänger, geführt von Thomas Wilsch, über den Sender. Es konnte damals lediglich in Luxemburg, Lothringen, Ostbelgien, dem Saarland, Trier und der Eifel (in Rheinland- Pfalz und im äußersten Südwesten von NRW) über Hausantenne am Bildschirm verfolgt werden. Bennett stand darin zu seiner Sangeskarriere und seinem Fremdsprachentalent Rede und Antwort.

Ende 1984 wechselte Bennett schließlich ganz von Radio Luxemburg zu RTLplus und leistete dort Aufbauhilfe. Er blieb aber dem RTL-Club erhalten. „Am Anfang habe ich als Ansager durch das Programm geführt, meistens am Dienstag, aber zwischen den Programmblöcken und Sendungen auch Interviews mit Studiogästen geführt, von La Toya Jackson, der Schwester von Michael Jackson, bis hin zu Al Bano und Romina Power, live und in Farbe“, lässt Bennett seinen Anfang bei RTLplus Revue passieren.

Zudem habe er das Talk-Magazin „Typisch RTL“ und die Clubsendung „Hallo RTL“ moderiert, der sich somit zum Radio- und TV-Club entwickelt hatte. In „Hit-Clips“ mit Iff Bennett, mit Videos des Luxemburger Regisseurs Réné Steichen, waren spektakuläre Liveauftritte von u.a. Milva, Gianna Nannini, La Toya Jackson und Jermaine Jackson zu verzeichnen.

Jermaine Jackson u. Pia Zadora (Foto: Privatarchiv Iff Bennett)
Jermaine Jackson u. Pia Zadora (Foto: Privatarchiv Iff Bennett)

Im Gedächtnis geblieben ist Iff Bennett bei den Zuschauern besonders durch die Sendung „Einfach tierisch- Die RTL- Tiershow“. Diese Show war ab Mitte der 80er Jahre bis Anfang der 90er Jahre ein Quiz über Tiere „ohne erhobenen Zeigefinger“ (Bennett). Kandidaten konnten Geldbeträge gewinnen für die Beantwortung von Fragen rund ums Tier. Geld, das nicht gewonnen wurde, kam auf die sog. Tierbank und wurde später für Forschungszwecke verwendet, z.B. wurde damit die Forschung an Eidotter gefördert, die 60% der kosmetischen Tierversuche erübrigt.

In der Sendung wurden auch auf „lustige und interessante Weise“ (Bennett) Tiere imitiert. Die oberste Maxime dabei: Respekt vor der Kreatur zeigen! Auch durch das Engagement der Tiersendung von Iff Bennett bei RTL konnte erreicht werden, dass das deutsche Tierschutzgesetz novelliert wurde und nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), dem deutschen Zivilgesetz, seit dem Jahr 1988 Tiere nicht mehr als „Sachen“ sondern als „Lebewesen“ gelten (§ 90a BGB).

Buch mit Dr.Rolf Spangenberg (Quelle: Privatarchiv Iff Bennett)
Buch mit Dr.Rolf Spangenberg (Quelle: Privatarchiv Iff Bennett)

In seiner Tier-Sendung wurde Bennett oftmals zudem vom Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg unterstützt, der nützliche Hinweise zur artgerechten Haltung der Tiere, die in der Sendung vorgestellt wurden, beisteuerte. Die Sendung war variantenreich aufgebaut, um die Zuschauer immer wieder zu überraschen, damit sie bei diesem wichtigen Anliegen, dem Tierschutz, am Gerät bleiben. Für seine Verdienste für den Tierschutz wurde Bennett vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, Dr. Andreas Grasmüller, mit dem „Goldenen Elefanten“ ausgezeichnet.

Bennett produzierte für das RTL-Fernsehen außerdem mehrmals die traditionelle „Löwenverleihung“ aus der Dortmunder Westfalenhalle und war einmal darin Co-Moderator im Löwendress: „Ich hatte drei Auftritte à drei Minuten“, fügt Bennett hinzu. Macht Iff Bennett lieber Radio oder Fernsehen? „Es kommt auf das Format an. Radio macht mir eher Spaß. Ich habe bei meiner Sendung , Check-In´ den Umgang mit Kandidaten geliebt. Du kannst mehr die Funktionen Deiner Stimme nutzen. Habe auf Luxemburgisch mit ein paar Brocken auf Deutsch moderiert. Die Pointen kann man besser auf Deutsch setzen.“, ist sich Bennett gewiss.  

Marketingleiter, Coach und Formatentwickler

Iff Bennett war von 1983 bis 1986 Marketingleiter bei Radio Luxemburg. Glaubt der einstige Stratege, dass Radio Luxemburg fortzuführen gewesen wäre? „Natürlich wäre es das gewesen. Wir hatten ein politisches Frequenzproblem.“ Die Bereitschaft der deutschen Politik, Radio Luxemburg in Deutschland UKW- Frequenzen zuzuteilen sei gering gewesen: „Das war klarer Protektionismus (Anm.: Abschottung der Märkte). Ich war in mehreren Sitzungen dabei. Erst hieß es von der Politik, es ginge nicht, dann unter Umständen vielleicht, wenn Bertelsmann bei RTL mit 51% an Bord wäre.“ RTL sei damals ein Vorreiter für junge Leute gewesen und habe als einer der ersten Stationen eine Balance zwischen Unterhaltung und Infotainment hergestellt.

Aber wäre Radio Luxemburg heute noch vorstellbar? Iff Bennett sieht darin, dass Radio Luxemburg damals nicht fortgeführt wurde, ein großes Manko: „Heute ist Radio Luxemburg schwer vorstellbar. RTL- Deutschlands Hitradio wird mit fünf Leuten (Anm.: die zudem die Technik bedienen) produziert. Ich denke, Radio Luxemburg hätte mit seiner Ansprache der Hörer heute keine Chance mehr. Wir leben in scheinbar coolen, aber auch kühleren Zeiten.“, sinniert Bennett.

Von 1993 bis 1999 coachte Bennett für RTL-Television Moderatoren, war Drehbuchautor, Gagschreiber und Formatentwickler, wirkte somit eher hinter den Kulissen. „Wen ich alles gecoacht habe, sage ich nicht. Das wurde damals zugesagt und bleibt zwischen mir und den Auszubildenden.“  Auskunft gibt er aber darüber, dass er von 1995 bis Anfang der 2000er Gags vor allem für Kalle Pohl, Polizist von der Ausbildung her, bei „7 Tage – 7 Köpfe“ (RTL) geschrieben habe. Desweiteren habe er Guido Cantz gecoacht, der später bei „Verstehen Sie Spaß?!“ (ARD) reüssierte: „Auch habe ich DJ Bobo auf alle seine Auftritte bei RTL vorbereitet“.

Mini Playback Show: Iff Bennett war Jury-Mitglied in den 90er Jahren (Bild: Privatarchiv Iff Bennett)
Mini Playback Show: Iff Bennett war Jury-Mitglied in den 90er Jahren (Bild: Privatarchiv Iff Bennett)

Drehbücher habe er zahlreich geschrieben, u.a. für „Karnevalissimo“ (ZDF), „Karneval hoch drei“ (ZDF), „Schneller als die Polizei erlaubt“ (VOX), „Die Zollfahnder-Hart an der Grenze“ (VOX) und „Zugriff – jede Sekunde zählt“ (VOX), sog. Scripted-Reality-Serien. Dieses für den späteren Arbeitgeber, der Blueprint Productions GmbH in Köln. Bis zum Ruhestand war Bennett schließlich Entertainer an der Costa Brava (Spanien).       

Erlebnisse

Radio Luxemburg verfügte über „vier fröhliche Wellen“ und RTLplus war ebenso „erfrischend anders“. Möglicherweise stechen deshalb besonders die sentimentalen Erlebnisse hervor: Im Interview mit Milva sei diese aufgetaut und habe auch privat erzählt: „Sie hat a-capella gesungen und dann von ihren Depressionen und den Krankheiten ihres Mannes erzählt“, erinnert sich Bennett an Milvas Besuch bei RTLplus.

Auch an das Interview mit Al Bano und Romina Power dort denkt er ein wenig sentimental werdend zurück: Sie seien so vertraut miteinander, wie „Turteltäubchen“ (Bennett), gewesen: „Unverständlich ist mir , dass sie sich dann getrennt haben.“ (Anm.: Grund hierfür soll der Verlust ihrer Tochter gewesen sein, die in den USA als verschollen gilt).

Quo vadis Radio?

Entwickelt sich Radio eher zu seinem Vorteil oder zu seinem Nachteil? „Es entwickelt sich dann zu seinem Vorteil, wenn die Macher den Zeitgeist erkennen. Radio muss mit einer Personalisierung einhergehen.“, findet Bennett. Ähnlich etwa den personalisierten Kaufvorschlägen im Internet wie bei Amazon.

War die Fröhlichkeit damals bei Radio Luxemburg eigentlich nur aufgesetzt? „In keiner Weise!“, wehrt Bennett entschieden ab. Und weiter: „Man muss die Menschen mit ihren Ecken und Kanten mögen. Das kann man auf die Dauer einfach nicht durchhalten.“, ist sich Bennett gewiss. Es kam damals stark auf die unterhaltende Moderation an. Bennett hat viele Moderatoren in der Unterhaltung ausgebildet und weiß daher: „Es ist zu 40% Talent und zu 60% die Bereitschaft, sich auf Menschen einzulassen. Der Spaß an der Sache und der Spaß am Menschen ist entscheidend.“    

Hobbys, Hör- und Sehgewohnheiten

Iff Bennett befindet sich seit Sommer 2023 im Ruhestand. Was waren oder sind seine Hobbys? „An erster Stelle Tiere, obwohl ich derzeit keine Haustiere habe. Ich hatte Hunde, Katzen und einen Papagei. Daneben Musik und Radfahren. Letzteres nicht mehr so intensiv, da man älter wird. Ab und zu koche ich.“, lässt Bennett an seiner Freizeitgestaltung teilhaben.

Was hört Bennett im Radio, wann schaltet er den Fernseher ein? „Ich schalte das Radio ein und dann läuft Musik. Hauptsächlich RTL Lëtzebuerg, SWR 1 (Rheinland-Pfalz) und SWR 3. Im Fernsehen schaue ich gerne Sport, natürlich Fußball. Außerdem Krimis und gut recherchierte Dokumentationen.“, gibt Bennett über seine Mediennutzung Auskunft. In Luxemburg steht ihm dazu eine reichhaltige Senderauswahl zur Verfügung.

Bennett ist verwitwet und lebt mit seiner luxemburgischen Lebensgefährtin Rolanda im Großherzogtum Luxemburg nahe der deutschen Grenze und in Denia bei Alicante (Spanien). Er hat mit Gina eine erwachsene Tochter, die in einem seiner Songs vorkommt, und mit Leon und Sasha zwei Enkelkinder.

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